Infothek / Patientenfragen

 

Eine wichtige Information vorweg!

 

Online Informationen bzw. Beratungen, die auf dieser Homepage veröffentlicht werden, helfen Ihnen, erste Fragen zu klären.

 

Sie dürfen aber nicht den Arztbesuch ersetzen. 

 

 

 

 

Patienten stellen sich vor und nach dem Arztbesuch viele Fragen, trauen sich dann jedoch oft nicht, den Arzt direkt um Auskunft zu bitten. Oft geraten Fragen während des Behandlungsgesprächs auch in Vergessenheit. Um Sie möglichst umfassend zu beraten, haben wir die in unserer Sprechstunde am häufigsten gestellten Fragen zu proktologischen Themen in dieser Rubrik aufgeführt.



 

 

Welches Leistungsspektrum hat die Praxis ?

 

Die Praxis hat mehrere Behandlungsschwerpunkte:

 

1. Allgemeinchirurgie, Bauchchirurgie, Versorgung von onkolog. Patienten

 

2. Proktologie (Erkrankungen von Darm, Enddarm und After)

 

3. Ambulante Operationen im allgemeinchirurgische Spektrum

 

4. Manuelle Medizin / Chirotherapie / Chiropraktik

 

5. Nachsorge und Kontrollen nach operativen Eingriffen aller Art

 

 

Es gibt noch weitere Schwerpunkte, die ich nicht aufgeführt habe. Bitte sprechen Sie uns an oder geben uns einen Hinweis im Rahmen der Onlineanmeldung, ob wir Ihr Problem lösen können.

 

 



 

Vorstellung in der Praxis

 



 

Benötige ich eine Überweisung?

Nein. Bitte bringen Sie aber die Chipkarte Ihrer Krankenkasse zur Vorstellung in der Praxis mit. Falls Sie

eine Überweisung von Ihrem Hausarzt bzw. überweisenden Arzt ausgestellt bekommen haben, legen Sie diese bitte vor. Auf dem Überweisungsträger sind oftmals wichtige Informationen und spezielle Fragestellungen eingetragen, welche den Einstieg in die Diagnostik und Behandlung erleichtern können.



 

Was íst ein Proktologe?

Ein Proktologe ist ein Arzt, der sich speziell mit Erkrankungen von Darm und After beschäftigt. Nach einer Facharztausbildung, z.Bsp. zum Chirurgen, kann man sich dann in diesem Fachgebiet speziell weiterbilden. Ein operativ tätiger Proktologe ist meistens auch ein erfahrener Allgemein- und Bauchchirurg.



 



 

Proktologische Erkrankungen

 



 

Was sind Hämorrhoiden? 

Hämorrhoiden sind weiche Blutpolster und bei jedem Menschen nachweisbar. Sie haben eine wichtige Funktion im Rahmen der Kontinenz, sie sorgen für die sog. Feinkontinenz und dichten den After "gasdicht" ab.

Krankheitswert bekommen sie erst, wenn sie Probleme machen. Man spricht von einem Hämorrhoidalleiden.

Die Polster verdicken sich zu Knoten, können bluten (1. Grad) und evtl. auch vor den After fallen.

Ziehen sich die, vor allem während des Stuhlganges, vorfallenden Knoten spontan wieder zurück, spricht man von einem Leiden 2. Grades. Diese Schweregrade können gut mit Ligaturen behandelt werden (s.u.).

Wenn die vorgefallenen Knoten nur noch mit dem Finger zurückgedrängt werden können (3. Grad), hilft nur noch ein operativer Eingriff. Ist selbst das Zurückdrängen mit dem Finger nicht mehr möglich und verbleiben die Hämorrhoiden sichbar vor dem After, so spricht man vom 4. Grad. Auch hier hilft nur ein operativer Eingriff.



 

Kann aus Hämorrhoiden ein Darmkrebs entstehen?

Hämorrhoiden entarten nicht zum Darmkrebs. Patienten mit einem Hämorrhoidalleiden haben das gleiche Risiko an Darmkrebs zu erkranken, wie Menschen ohne Hämorrhoidalproblemen.



 

Was ist das Tückische an Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden führen oft zu analen Blutungen. Wenn ein Patient ein bekanntes Hämorrhoidalproblem hat, werden in den Jahren nach der Diagnosestellung auftretende anale Blutungen meistens auf diese Erkrankung geschoben. Entwickelt sich bei diesen Menschen ein bösartiger Darm- oder Mastdarmtumor, wird eine tumorbedingte anale Blutug möglicherweise falsch interpretiert. Die richtige Diagnose erfolgt verspätet.



 

Was für Symptome macht ein Darmkrebs?

Ein Darmkrebs kann sich hinter vielen Beschwerden verstecken, z.Bsp. Darmblutungen, Gewichtsverlust, akute Verstopfung/Darmverschluss, plötzliche Inkontinenz, tastbarer Tumor in Afternähe usw.. Ein typisches Symptom bietet ein Darmkrebs nicht, sonst wäre er ja leicht zu diagnostizieren. Wichtig ist, bei allen proktologischen Beschwerden immer an die Möglichkeit zu denken, daß sich hinter diesen ein Krebs verbergen kann. In Frühstadien einer Krebserkrankung hat der Patient zumeist keine Beschwerden. In dieser Situation wird eine Erkrankung durch Vorsorgeuntersuchungen als sog. Zufallsbefund entdeckt.

In diesen Stadien einer Krebserkrankung bzw. bei Entdeckung von Vorstufen (Polypen) im Rahmen einer Darmspiegelung kann die Therapie zur Heilung führen bzw. das Ausbrechen einer Krebserkrankung verhindern.



 

Was ist ein Afterriß (Analfissur)?

Eine Analfissur ist eine extrem schmerzhafte Erkrankung. Man findet in der hochsensiblen äußeren Afterzone einen Hauteinriß. Es wird eine akute von einer chronischen Fissur unterschieden. Die Schmerzen bei der akuten Fissur bestehen erst seit Tagen oder wenigen Wochen, Patienten mit einer chronischen Fissur klagen über Monate und Jahre über Schmerzen. Zusätzlich bestehen meist auch hellrote Blutungen im Zusammenhang mit der Stuhlentleerung, die dem Patienten als sog. Schmierblutungen am Toilettenpapier auffallen.



 

Was ist eine Analfistel?

Eine Analfistel ist ein röhrenartiger Gang, der von einer sichtbaren Öffnung um den After herum beginnend in die Tiefe des Analkanales oder des Mastdarmes zieht. Oftmals verläuft der Gang durch die Schliessmuskulatur hindurch. Ursächlich ist meistens eine Entzündung im Analbereich, ein sog. Abszess, welcher im Krankheitsverlauf nach außen durchbricht. Andere Ursachen sind möglich, allerdings seltener (z. Bsp. ein Morbus Crohn).



 

Ich habe einen schmerzhaften Knoten am Afterrand, was kann hier vorliegen?

Diese Situation kann viele Ursachen haben. Es könnte eine Analvenenthrombose, ein vorgefallener Hämorrhoidalknoten oder ein Abszess sein. Auch andere Ursachen sind möglich.

Grundsätzlich bedarf jeder Knoten am After einer ärztlichen Abklärung.



 

Ich habe seit Monaten einen nicht schmerzhaften Knoten am After, was soll ich tun?

Grundsätzlich ist jeder Knoten am After einem Arzt zu zeigen. In diesem Fall ist sicherlich eine Gewebeprobe bzw. eine Entfernung zu empfehlen, um eine Bösartigkeit auszuschliessen.



 

Wie wird ein Analkarzinom behandelt? Muß immer ein künstlicher Darmausgang angelegt werden.?

Zu diesem Thema kann keine allgemeingültige Aussage gemacht werden. Der Gewebetypus, die Lokalisation, Ausprägungsgrad sowie die bestehende Kontinenzleistung beeinflussen das Therapiekonzept. Bekannt ist, dass bestimmte Typen des Analkarzinoms sehr gut auf eine Radiochemotherapie reagieren (Kombination aus einer Bestrahlung und medikamentösen Therapie). Diese Therapie kann in vielen Fällen den Tumor unter Erhalt des Schliessmuskels zerstören. Die Strahlentherapie kann am After eine heftige Strahlenentzündung auslösen, so dass manchmal dem Patienten ein vorübergehender künstlicher Darmausgang für die Zeit der Bestrahlung empfohlen wird. Nach Abschluss der Therapie wird der Ausgang wieder zurückgelegt.



 

Ist eine Analvenenthrombose so gefährlich wie eine Beinvenenthrombose?

Eine Analvenenthrombose ist i.d.R. harmlos und nicht mit einer Thrombose der Beinvenen vergleichbar.

Die Spontanheilungsrate ist sehr hoch. Die Thrombose löst sich entweder innerhalb weniger Wochen auf oder entleert sich in einigen Fällen spontan, was dem Patienten durch eine leichte Blutverschmierung der Unterwäsche auffällt. Eine Operation (Entfernung oder Aufschneiden der Thrombose) ist meistens nur erforderlich, wenn der Patient durch starke Schmerzen oder eine sehr große Thrombose belästigt ist.



 

Was ist ein Analabszess?

Ein Abszess ist eine eitrige und schmerzhafte Entzündung der Afterregion, meist von den Analdrüsen ausgehend. Der Patient hat neben den analen Schmerzen oft auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Fieber und Abgeschlagenheit. Ein Abszess muß eröffnet werden. Im Rahmen dieser OP wird zusätzlich nach den Ursachen des Abszesses gesucht, vor allem nach einer Analfistel. Eine Fistel kann sowohl Ursache als auch Folgezustand eines Abszesses sein.



 

Ist ein Steißbeinabszess, eine Steißbeinfistel und ein Sinus pilonidalis die gleiche Erkrankung?

Ein Steißbeinabszess ist eine eitrige Entzündung im Fettgewebe der Steißbeinregion. Ursächlich kann ein sog. Sinus pilonidalis sein, eine teils angeborene, teil erworbene Zyste (man vermutet durch eingespießte Haare) mit bakterieller Infektion. In dieser Zyste finden sich oftmals Haare und weitere Zellen, die einen idealen Nährboden für Bakterien bieten. Bricht ein Abszess bzw. eine infizierte Zyste nach außen durch, entsteht eine Öffnung, ein sog. Fistelgang. Über diesen Gang entleert sich die eitrige Flüssigkeit. Es kommt zu einer Art Selbstheilung. Problematisch ist, dass diese Öffnung meistens bleibt und somit ebenfalls die Einwanderung von Bakterien unterstützt. Somit hängen diese Erkrankungen eng zusammen, sind aber definitionsgemäß nicht als eine Erkrankung anzusehen.



 

Mein After ist extrem eng (Analstenose) nach einer Afteroperation vor Jahren. Wurde bei dieser OP etwas falsch gemacht? Kann man diese Situation verbessern?

Ob ein Fehler gemacht wurde, ist ohne Kenntnis des Operationsberichtes und der Grunderkrankung nicht möglich. Es ist bekannt, dass eine zu radikale Hämorrhoidenoperation über die Narbenbildung zu einer Afterenge führen kann. Verengungen können ebenfalls nach Fisteloperationen, Verletzungen und chronischen Entzündungen auftreten. Therapeutisch kann man eine Therapie mit Analdehnern versuchen, evtl. ist ein operativer Eingriff notwendig (Entfernung von Narbenspangen, Kerbung der Schliessmuskulatur).



 

Ich habe manchmal starke nächtliche Afterkrämpfe. Bisher konnte mir niemand helfen. Gibt es Therapiemöglichkeiten?

Dieses Problem ist sehr schwierig zu behandeln, da man bei vielen Patienten die Ursache nicht findet. Vermutet werden u.a. Streß und sonstige psychische Belastungen, die somatisiert werden (Psychische Probleme bekommen körperliche Symptome). Bewiesen ist diese Vermutung aber nicht.

Die Therapie liegt in einer akuten Durchbrechung des Muskelkrampfes. Es werden spezielle Sprays empfohlen, die man zur Behandlung von Herzschmerzen bzw. Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße benutzt. Diese Sprays wirken sehr schnell und führen, wie am Herzen, zur Entspannung der Muskelzellen. Bei einigen Patienten tritt kurzzeitig eine migräneartiger Kopfschmerz auf.



 

Ist ein Analekzem und eine Proktitis die gleiche Erkrankung?

Ein Analekzem ist eine entzündete Afterhaut. Sie juckt, ist gerötet, brennt und blutet manchmal. Die Ursachen sind vielfältig. Es können primäre Hauterkrankungen vorliegen (Schuppenflechte, Neurodermitis), Infektionen (Bakterien, Pilze, Würmer) oder eine Reizung der Afterhaut durch ein Kontinenzdefizit zugrunde liegen. Auch allergische Reaktionen auf feuchte Tücher oder sonstige Pflegeprodukte können ursächlich sein.

Eine Proktitis ist eine Entzündung des äußersten Mastdarmanteils. Viele Patienten leiden unter Schmerzen, Ausfluss und Schmierblutungen aus dem After. Die Proktitis zeigt ebenfalls vielfältige Ursachen (Infektionen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Reizungen durch die Stuhlzusammensetzung). Auch Manipulationen aller Art oder übertriebene Hygiene können eine Ursache darstellen.

Um die Ursachen beider Erkrankungen einzugrenzen, ist eine ausführliche Befragung der Patienten notwendig.

Die Therapie richtet sich nach dem Auslöser. In der akuten Phase können, ohne Kenntnis der Grunderkrankung, schmerzstillende Salben und Zäpfen mit Kortisonzusatz rasche Linderung bringen. Nach Kenntnis der Ursache bzw. nach Erhalt von Untersuchungsergebnissen (Hautproben, Abstriche) wird die Therapie spezifisch angepaßt.



 

Mir ist eine Blutspur am Toilettenpapier aufgefallen. Ist das gefährlich? Was ist zu tun?

Grundsätzlich muß jede Blutung aus dem After von einem Arzt abgeklärt werden. Die Basisuntersuchung ist die Austastung des Mastdarmes mit dem Finger, anschliessend erfolgt eine Darmspiegelung sowie eine Mastdarm- u. Afterspiegelung (Rektoskopie und Proktoskopie). Hellrote Blutspuren kommen aus afternahen Bezirken. Hämorrhoiden und überschüssige Mastdarmschleimhaut sind häufige Ursachen. Dunkelrote Blutungen aus dem After haben Ihre Ursachen in tieferen Darmabschnitten, z.Bsp. bei Divertikeln (Darmausstülpungen).

Mittels der o.g. Untersuchungen wird die Blutungsquelle näher bestimmt. Im Erwachsenenalter muss immer auch an ein Tumorleiden gedacht werden.

Sollte nicht nur eine Blutspur am Toilettenpapier, sondern eine starke Blutung aus dem After vorliegen, ggf. mit Kreislaufreaktionen (Schwindel, Übelkeit, Blässe), so ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.



 

Ich habe kleine Wärzchen am After, die sich immer mehr ausbreiten. Was liegt bei mir vor?

Diese Situation muß dringend ärztlich abgeklärt werden. Es kann sich um einen Virusinfekt handeln. Im Volksmund spricht man von sog. Feigwarzen. Diese Viruserkrankung ist sehr ansteckend und kann sich durch intimen Kontakt sehr leicht übertragen. Es gibt spezielle Salben und Tinkturen zur Behandlung, wir favorisieren allerdings die operative Entfernung in einer speziellen Technik durch Hitzeeinwirkung. Bitte denken Sie auch an eine Untersuchung des Partners.



 

Bei mir finden sich kleine Hautläppchen am After, sind das sog. äußere Hämorrhoiden?

Im Volksmund werden diese Hautläppchen in der Tat als sog. äußere Hämorrhoiden bezeichnet. Dieser Begriff ist allerdings nicht korrekt. Es handelt sich um sog. Marisken. Marisken sind gutartige Hautfalten, die, bis auf Hygieneprobleme, keinen Krankheitswert haben.

Sind diese Hautfalten mit Beschwerden vergesellschaftet, vor allem Juckreiz und Schmierblutungen am Toilettenpapier, so liegt meistens ein anderes Problem vor, i.d.R. eine sog. Analvorfall (Analprolaps). Dieser Vorfall der Afterkanalhaut bedarf einer weiteren Untersuchung und ggf. operativen Therapie.



 

Wo liegt der Unterschied zwischen einer akuten und chronischen Verstopfung?

Patienten mit einer chronischen Verstopfung leiden schon viele Jahre. Ursächlich sind zumeist anlagebedingte Veränderungen in der Darmmuskulatur und deren Nervensystem, was zu einem langsamen Transport führt. Eine weitere Ursache liegt in einer chronischen Stuhlentleerungsstörung auf dem Boden einer Beckenbodensenkung durch z. Bsp. kräftiges Pressen beim Stuhlgang, mehreren Geburten oder einfach als eine Alterserscheinung. Die Absenkung des Beckenbodens führt zu einer Lageveränderung des Mastdarmes, was einen inneren Mastdarmvorfall verursacht. Der Stuhlgang kann diesen zusammengesunkenen Mastdarm nur mit hohem Druck passieren. Wieder ist starkes Pressen notwendig, so dass sich eine Art "Teufelskreis" entwickelt.

Eine akute Verstopfung besteht erst seit kurzer Zeit. Die Ursachen liegen meistens in einer akuten Verlegung der Darmpassage durch Druck von außen auf den Darm, einem inneren Hindernis (Tumore, Poypen) oder Abknickungen und Abschnürungen.

Vor allem die akute Verstopfung bedarf der schnellen Abklärung durch eine Darmspiegelung.



 

Welche Untersuchungen sind bei einer akuten Verstopfung erforderlich?

Die Untersuchungen müssen die Ursachen (siehe vorhergehende Frage) abklären. Mittels Ultraschall, CT und Darmspiegelung ist zunächst ein Tumorleiden (Druck von außen oder  innere Darmverlegung) auszuschließen. Mittels spezieller Röntgenkontrasteinläufe können Abknickungen und Einschnüren diagnostiziert werden.



 

Welche Untersuchungen sind bei einer chronischen Verstopfung erforderlich?

Eine Darmspiegelung ist zur Abklärung grundsätzlich erforderlich. Ist ein Tumorleiden ausgeschlossen, liegt der Diagnostikschwerpunkt, im Gegensatz zur Abklärung bei akuter Verstopfung, in der Aufdeckung anlagebedingter Funktionsstörungen der Darmwand und Entleerungsstörungen im Rahmen einer Beckenbodensenkung. An Spezialuntersuchungen ist hier die Transportzeitmessung und die Videodefäkografie zu nennen.

Die Transportzeit mißt man mittels Einnahme spezieller röntgendichter Kapseln über eine Woche. Am Tag nach Einnahme der letzten Kapsel erfolgt ein Röntgenbild des Bauches mit Bestimmung der Anzahl der im Darm verbliebenen Kapseln. Je mehr Kapseln verblieben sind, desto langsamer ist der Darmtransport. Zur Defäkografie wird dem Patienten ein Kontrastmittelbrei als Einlauf verabreicht. Der Patient wird dann auf eine spezielle Toilette gesetzt und gebeten, unter Durchleuchtung des Beckens, das Kontrastmittel wieder auszuscheiden. Diese Untersuchung liefert wertvolle Ergebnisse zur Abklärung von Beckenbodensenkungen, inneren Mastdarmvorfällen, Abknickungen und sonstigen Entleerungsstörungen.



 

Was ist der Beckenboden? Was passiert bei einer Senkung? Wie kommt es zur Senkung?

Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, im kleinen Becken aufgespannt, mit aufgelagerten Organen (Harnblase, Gebärmutter, Mastdarm). In dieser Muskelplatte liegen natürliche Öffnungen für den Mastdarmdurchtritt, Scheide und Harnröhre. Senkt sich der Beckenboden durch verschiedene Ursachen ab (Alter, Geburten, jahrelanges Pressen zum Stuhlgang), verändert sich die Lage der Organe mit entsprechender Funktionsstörung (Harninkontinenz, Gebärmuttervorfall, Stuhlentleerungsstörung, Inkontinenz).



 

Ich habe eine Beckenbodensenkung. Wie kommt es, dass ich sowohl an einer Inkontinenz als auch unter Verstopfungsepisoden leide?

Dieses Zusammentreffen beider Probleme ist relativ typisch für Patienten mit einer Beckenbodenschwäche.

Durch die Lageveränderung des Mastdarmes kommt es zu einem inneren Mastdarmvorfall, was den Stuhldurchtritt erschwert und heftiges Pressen notwendig macht. Gleichzeitig führt die Beckenbodensenkung zu einer Störung der Schliessmuskelnerven, welche auf dem Beckenboden verlaufen, sowie zu einer muskulären Schwäche des Schliessmuskels. Somit ist manchmal auf der Toilette heftiges Pressen erforderlich, manchmal kann relativ weicher Stuhlgang den Mastdarm gut passieren, allerdings von der geschwächten Schliessmuskulatur nicht mehr gehalten bzw. kontrolliert zurückgehalten werden.



 

Was versteht man unter Stuhlinkontinenz?

Inkontinenz ist die Unfähigkeit, den Austritt von Stuhl und Gasen zu kontrollieren. Bei einer leichten Inkontinenz kann der Pat. nur Darmgase nicht kontrollieren, bei einer schweren Inkontinenz ist ihm dies selbst für festen Stuhl nicht möglich. Erste Anzeichen sind verschmutzte Wäsche und Nässen der Afterhaut, später ist der Patient auf Vorlagen angewiesen und neigt dazu, sich aufgrund seines Problems aus dem sozialen Umfeld zurückzuziehen.



 

Wie entsteht eine Inkontinenz?

Um diese Frage verständlich zu beantworten, muß man erst auf die Kontinenz eingehen, die eine komplexe Leistung des Körpers darstellt. An der Kontinenz sind verschiedene Faktoren beteiligt. Neben der Schliessmuskulatur ist der Beckenboden, die Hämorrhoidalzone, die sensiblen Afterhautnerven sowie die Speicherkapazität des Darmes wichtig. Fällt ein System aus, so wird die Kontinenz durch die anderen Systeme kompensiert. In dieser Kompensationsmöglichkeit ist begründet, dass eine Inkontinenz sich schleichend entwickeln kann.

Betrachet man die Kontinenzfaktoren, erkennt man, daß eine Inkontinenz mehrere Ursachen habt, welche den Beckenboden (Senkung), die Hämorrhoidalzone (Kontinenzdefizit bei Vorfällen), die sensible Afterhaut (Vernarbungen, Entzündungen) und die Darmspeicherkapazität (innerer Vorfall) betrifft.

Im Volksmund wird allerdings die Schliessmuskulatur als Hauptfaktor der Kontinenz gesehen. Eine Inkontinenz wird nahezu immer auf ein Schliessmuskelproblem geschoben.



 

Wie behandelt man eine Inkontinenz?

Die Therapiestrategie ist abhängig vom Schweregrad der Inkontinenz, dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten sowie der Inkontinenzursache.

Konservative Maßnahmen wären bespielsweise eine Umstellung der Ernährung auf eine sog. "stopfende Kost", Einnahme von Durchfallmedikamenten zur Stuhleindickung, Beckenbodengymnastik und Einführung von Analtampons.

Operative Maßnahmen korrigieren die Organlage auf dem abgesunkenen Beckenboden bzw. rekonstruieren den Afterverschluss bei Schliessmuskeldefekten. Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, die Schliessmuskulatur bzw. die Darmnerven durch spezielle Schrittmachersysteme zu stimulieren.

Falls der Patient aufgrund seines Allgemeinzustandes keiner größeren Operation zugeführt werden kann und andere Therapiemöglichkeiten nicht erfolgsversprechend sind, so kann die Anlage eines künstlichen Darmausganges die Lebensqualität wieder deutlich verbessern.



 

Welche Untersuchungen sind zur Abklärung einer Inkontinenz erforderlich?

Zur Abklärung sind mehrere Untersuchungen erforderlich, um alle Kontinenzfaktoren zu erfassen.

Hier eine Auswahl:

Untersuchung des Afters mit einem Finger (Kneiftest, Sensibiltät des Afters), Ultraschall der Schliessmuskulatur, Darmspiegelung, After- und Mastdarmspiegelung, Kontrastmitteleinlauf mit Ausscheidungstest (Defäkografie), Reservoirteste usw..



 

Was ist eine Defäkografie?

Eine Defäkografie ist eine Durchleuchtungsuntersuchung, mit welcher die Stuhlausscheidung bildlich dargestellt werden kann. Der Patient bekommt einen Einlauf mit einem Kontrastmittelbrei, anschliessend wird er auf eine spezielle Toilette gesetzt. Neben der Toilette wird ein Röntgengerät positioniert. Unter Durchleuchtungskontrolle und Pressen wird der Brei wieder entleert.

Diese Untersuchung liefert wertvolle Hinweise zur Ursache einer Stuhlentleerungsstörung. Viele Begleitveränderungen einer Beckenbodensenkung kommen zur Darstellung, die im Rahmen einer Darmspiegelung nicht zu sehen sind.



 

Was ist eine Darmtransportzeitmessung (Transitzeitbestimmung)?

Mittels dieser Untersuchung kann die Zeit gemessen werden, wann ein aufgenommenes Nahrungsmittel wieder ausgeschieden wird. Vor allem Patienten mit einer anlagebedingten Nervenstörung in der Darmwand fallen durch pathologische Werte auf.

Der Patient nimmt über 1 Woche jeden Tag eine spezielle Kapsel ein. Diese Kapsel besteht aus 24 röntgendichten Mikrokapseln. Am Tag nach Einnahme der letzten Kapsel wird eine Röngenaufnahme des Bauches durchgeführt und die Kapseln ausgezählt. Je mehr Mikrokapseln im Darm verblieben sind, desto länger ist die Darmtransportzeit.



 

Wie behandelt man Patienten, die an einem sehr langsam transportierenden Darm leiden?

Patienten mit einem sog. Slow transit haben teilweise nur 1x pro Woche Stuhlgang. Der Bauch treibt auf, die Patienten fühlen sich unwohl und haben teilweise auch Schmerzen. Erfahrungsgemäß haben sich diese Patienten schon jahrelang mit Abführmitteln selbst behandelt und berichten, dass diese Medikamente im Laufe der Jahre an Wirkung verloren haben.

Es gibt seit 2010 ein neues Medikament, was laut Angaben der Industrie gezielt das Darmnervensystem stimuliert. Langzeitstudien liegen noch nicht vor. Eigene Erfahrungen mit behandelten Patienten sind durchaus vielversprechend.

Wenn keine konservative Behandlung mehr greift und der Leidensdruck sich verstärkt, muss sich der Patient einer Dickdarmteilentfernung unterziehen.



 

Was ist eine Rektozele?

Eine Rektozele ist eine sackförmige Ausbuchtung des Mastdarmes. Sie kommt aus verschiedenen Gründen fast nur bei Frauen vor und beult sich bei diesen in Richtung auf die Scheide aus. Die Größe einer Rektocele variiert stark, ein einheitliche Größendefinition bzw. Gradeinteilung besteht nicht, ebenfalls keine obligate Korrelation zwischen Rektozelengröße und Beschwerden. Die Rektocele ist ein Begleitphänomen der Beckenbodensenkung. In dieser Ausbuchtung sammelt sich Stuhl, welcher sich im Rahmen eines Toilettenganges, bei entspannter Schliessmuskulatur, nur langsam entleert. Die Patienten klagen über belästigendes Nachschmieren, afternahen Druck im Mastdarm, teilweise auch über ein Fremdkörpergefühl in der Vagina . Durch das sog. Nachschmieren wird sehr viel Toilettenpapier verbraucht, ohne das Gefühl zu haben, wirklich sauber zu sein. Kurz nach dem Toilettengang bekommen viele Patienten wieder einen Stuhlreiz und wollen die Toilette gleich wieder aufsuchen.

Die Diagnose einer Rektozele ist während einer proktologischen Untersuchung leicht zu stellen, evtl. ist zusätzlich eine Defäkografie erforderlich. Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden sowie der Größe der Rektozele.

Konservative Maßnahmen sind in vielen Fällen ausreichend (Gabe von Klistieren, Fingerdruck auf die Scheidenhinterwand während des Pressens). Ist die Belästigung des Patienten groß, können operative Maßnahmen helfen. In den letzten Jahren wurden spezielle OP-Methoden entwickelt. Es kommen Klammernahtapparate zum Einsatz, mit deren Hilfe die Rektozele durch den After entfernt bzw. deutlich verkleinert werden kann (STARR-OP).



 


 

Proktologische Untersuchung

 



 

Ist eine proktologische Untersuchung schmerzhaft?

Die Untersuchung des Afters, bestehend aus einer Tastuntersuchung mit dem Finger sowie einer Afterkanal- und Mastdarmspiegelung (Proktoskopie und Rektoskopie) ist nicht schmerzhaft.

Wir gehen sehr vorsichtig vor, benutzen spezielles wasserlösliches Gleitgel und haben dünne Instrumente.   Sollten aufgrund Ihrer Erkrankung (Risse, Entzündungen) Schmerzen zu erwarten sein, bieten wir Ihnen die Untersuchung in Narkose oder regionaler Betäubung (sog. Sattelblock bzw. PDA) an.


 

Muss ich für eine proktologische Untersuchung nüchtern sein bzw. wie muss ich mich vorbereiten?

Sie können vor der Untersuchung normal frühstücken und benötigen, bis auf ein Klistier, keine Vorbereitung. Da wir ab 10.00 Uhr mit den Untersuchungen beginnen, verabreichen Sie sich bitte zu Hause, zwischen 8:30 und 9:00 Uhr, das Ihnen von uns nach der Erstuntersuchung ausgehändigte Klistier, um eine Darmentleerung zu provozieren. Zwischen Klistiergabe und Darmentleerung vergehen meistens nicht mehr als 15 Minuten. Bei Unsicherheiten im Umgang mit einem Klistier können Sie es sich auch kurz vor der Untersuchung von uns verabreichen lassen. Teilen Sie dieses bitte vor der Untersuchung mit.

Patienten mit einer Darmentleerungsstörung bzw. Inkontinenz benötigen eine speziellere Vorbereitung, welche

dann individuell im Rahmen der Erstvorstellung besprochen wird.



 

Wie bereite ich mich auf eine große Darmspiegelung vor (Coloskopie)?

Wir haben uns aufgrund der Einfachheit für ein sog. 6und6 Konzept entschieden, was aus unserer Erfahrung den Darm gut reinigt.

Die von uns rezeptierte Darmspüllösung bereiten Sie bitte entsprechend der Packungsanweisung vor (2 Liter Darmspüllösung). Beginnen sie um 6 Uhr abends mit dem Trinken von 1 Liter Lösung (möglichst rasch, idealerweise innerhalb von 20-30 Minuten), den nächsten Liter trinken Sie am Untersuchungstag morgens um 6 Uhr (6und6 Konzept). Nach dem Beginn der Darmspülung bitte keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, trinken sollten Sie aber, so viel Sie können und möchten.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Unsere Untersuchungsgeräte sind sehr empfindlich und haben feinste Spül- und Saugkanäle. Diese Kanäle können sehr schnell verstopfen, vor allem durch Körner. Bitte essen Sie nach Möglichkeit 2 Tage vor der Untersuchung keine Körnerprodukte (Müsli, Körnerbrot etc.), um unsere Geräte zu schonen.



 

Muß ich meinen Untersuchungstermin verschieben, wenn ich meine Regel oder Durchfall habe?

Im Rahmen der Regel brauchen Sie Ihren Termin nicht verschieben. Für die Untersuchung ist das kein Problem.

Wenn Sie einen Magen-Darm-Infekt haben, sollten Sie die Untersuchung verschieben, da durch den dünnflüssigen Stuhl die Übersicht während der Untersuchung beeinträchtigt ist.



 



 

Proktologische ambulante Therapie

 



 

Was sind sog. Ligaturen?

Ligaturen sind kleinste Gummibänder, die oberhalb der Hämorrhoidalknoten, im Bereich der meist überschüssig vorhandenen Mastdarmschleimhaut, fixiert werden. Man legt diese Bänder zur Behandlung von Hämorrhoidalvorfällen, Schleimhautvorfällen und analen Blutungen ein. Die abgebundene Schleimhaut fällt nach wenigen Tagen unbemerkt ab und geht mit dem normalen Stuhlgang zusammen heraus. Es bildet sich eine kleine Narbe. Schleimhautblutungen hören auf, die vorfallenden Hämorrhoiden werden in ihrer Position fixiert und fallen nicht mehr vor. Aus unserer Erfahrung ist diese Behandlung sehr effektiv und vor allem schnell und für den Patienten völlig schmerzlos durchzuführen.



 

Kann man mit den Ligaturen eine Hämorrhoiden-OP verhindern?

In den Anfangsstadien eines Hämorrhoidalleidens ist die Behandlung sehr effektiv und verhindert meistens einen operativen Eingriff. In höheren Stadien (Grad 3 und 4), bei großen vorgefallenen Knoten, die man nur mit Fingerdruck wieder in den After zurückbekommt bzw. die nicht mehr zurückschiebbar sind, kann nur ein operativer Eingriff helfen.



 

Reicht die Einlage eines Gummibandes bzw. Ligatur aus? Wie lange dauert die gesamte Therapie?

In der Regel reicht die Einlage eines Gummibandes nicht aus. Die Anzahl der einzulegenden Ligaturen hängt vom Ausprägungsgrad der Erkrankung bzw. den Beschwerden (Blutungen, Juckreiz, Kontinenzproblem) ab. Die meisten Patienten benötigen 4-6 Ligaturen, einige Patienten haben schon nach Einlage von 2-3 Ligaturen keine Probleme mehr.

Wir legen pro Untersuchung max. 1-2 Ligaturen. Der Abstand zwischen den jeweiligen Behandlungen sollte etwa 4-8 Wochen betragen. Demnach kann eine Behandlung, je nach Krankheitsausprägung, zwischen 4 und 6 Monaten dauern. Zur raschen Linderung Ihrer Beschwerden werden deshalb zusätzliche Maßnahmen parallel zur Ligaturtherapie eingesetzt (Salbenbehandlung etc., siehe weiter unten).



 

Was muß ich nach der Ligatureinlage beachten?

Nach der Ligatureinlage können Sie ihren gewohnten Aktivitäten ohne Einschränkung nachgehen. Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.



 

Kann es Probleme nach einer Ligatureinlage geben?

Komplikationen sind erfreulicherweise sehr selten. Der überwiegende Teil der Patienten hat nach der Ligatureinlage keine Beschwerden. In den ersten Tagen kann es in seltenen Fällen zu einem leichten, vorübergehenden Fremdkörper- oder Druckgefühl im Afterbereich kommen. Im Fall von Schmerzen reicht eine kurzfristige Einnahme eines Schmerzmittels. Auf die Einnahme von ASS (Aspirin o.ä.) sollten Sie aufgrund der blutverdünnenden Eigenschaft verzichten. Wie bereits weiter oben erwähnt, geht die Ligatur mit der abgebundenen Schleimhaut nach wenigen Tagen spontan und unbemerkt ab. In seltenen Fällen tritt in dieser Phase eine unbedeutende kleine Blutung auf, welche der Patient als kleine hellrote Blutspur am Toilettenpapier sieht. Spätestens in den nächsten 1-2 Folgetagen sollte dieses nach dem Stuhlgang nicht mehr bestehen.



 

Wieso hilft die Einlage von Ligaturen auch bei analem Juckreiz und Stuhlschmieren?

Vorfallende Hämorrhoidalknoten oder Mastdarmschleimhaut stören die Schliessmuskulatur am festen Afterverschluss. Somit kann für den Patienten oft unbemerkt stuhliges Sekret aus dem After entweichen, was die Afterhaut ständig befeuchtet und reizt. Patienten sprechen oft von verschmutzten Unterhosen und einem "nässenden After". Es tritt ein quälender Juckreiz auf.

Ligaturen reduzieren die vorfallende Mastdarmschleimhaut und fixieren die Hämorrhoidalknoten wieder an Ihrer Position. Der Analkanal kann nun durch die Schliessmuskulatur wieder fest verschlossen werden.



 

Was hilft mir bei Juckreiz und anderen Beschwerden am After, bis die Ligaturbehandlung greift? 

Bereits geringste Menge von unbewußt austretendem Aftersekret führen zu Juckreiz und lokaler Hautirritation. Man spricht von einem Analekzem. In der akuten Reizphase der Haut kann eine kortisonhaltige Salbe schnell helfen, allerdings darf sie nur kurzfristig angewendet werden. Ein langfristige Anwendung führt zu Hautschäden.

Als weitere hilfreiche Maßnahme empfehlen wir, weiche Kompressen vor den After zu legen und die Afterhaut mit einer Pflegesalbe einzureiben (Kompressenwechsel und Einsalbungen mehrmals täglich).

Ziel dabei ist, dass die Afterhaut keinen direkten Kontakt mit dem Aftersekret bekommt.



 

Wie behandelt man eine Analfissur?

Eine akute Fissur wird konservativ behandelt. Wir rezeptieren eine spezielle Salbe mit betäubender und schliessmuskelentspannender Grundlage, einen sog. Analdehner und Schmerzmittel. Die chronische Fissur bedarf i.d.R. einer operativen Therapie.



 



 

Proktologische Operationen



 



 

Wie wird eine Analfissur operiert?

Die narbigen Ränder der Fissur werden zusammen mit den typischen Hautfalten an der Fissur entfernt. Es entsteht eine frische Wunde, welche im Gegensatz zur Fissur eine Heilungsmöglichkeit hat. Falls die Ursache der Fissur in einer Durchblutungsstörung der Afterhaut bei zu hohem Schliessmuskeldruck liegt, so kann der Schliessmuskel eingekerbt werden, was den Druck etwas reduziert und die Durchblutung verbessert.



 

Kann bei einer Analfistelspaltung der Schliessmuskel Schaden nehmen? Kann eine Inkontinenz auftreten?

Die Operation einer Analfistel sollte von erfahrenen Proktologen bzw. Chirurgen durchgeführt werden. Der häufigste Eingriff, eine Fistelspaltung, schneidet den Fistelgang auf. Während dieser Spaltung werden notwendigerweise auch Schliessmuskelanteile durchtrennt, wobei die zu durchtrennende Muskelmasse nur so groß sein darf, dass keine Inkontinenz entsteht. Besteht die Gefahr der Inkontinenz bzw. ist die zu durchtrennende Muskelmasse zu groß, werden alternative Verfahren eingesetzt. Die schliessmuskelschonenden

Verfahren (Fistelausschneidung mit Muskelnaht, Einlage einer Kunststoffplombe) gehören in die Hand von Spezialisten.



 

Ich habe gehört. daß es narbenfreie Hämorrhoidenoperationen gibt. Wie funktioniert das?

Diese Eingriffe nennt man Stapler-Operationen. Mit einem speziellen Klammernahtgerät werden die Hämorrhoidalknoten wieder an ihrer ursprünglichen Stelle fixiert. Es ist eine Art von "Afterlifting".

Ob diese OP möglich ist, muss durch spezielle Untersuchungen abgeklärt werden.

Falls diese OP nicht durchgeführt werden kann, so kommen die klassischen Verfahren zum Einsatz. Die vorgefallenen Knoten werden unter Schonung der Schliessmuskulatur entfernt. Es resultiert eine kleine kleeblattförmige Wunde, welche nach einigen Wochen verheilt. In erfahrenen Händen sind beide Eingriffe

mit guten Ergebnissen durchzuführen.



 



 

Nach einem proktologischen Eingriff



 



 

Was muß ich nach einem proktologischen Eingriff beachten? Gibt es allgemeine Empfehlungen?

Es ist kaum möglich, allgemeine Empfehlungen zu geben, da jeder Eingriff besondere Behandlungsschwerpunkte hat. Beispielsweise erfordert die klassische Hämorrhoidenoperation (mit sichtbaren Wunden) andere Maßnahmen als die Versorgung nach Hämorrhoideneingriffen mit einem Klammernahtgerät (Es entstehen hier keine sichtbaren Wunden).



 

Als Basismaßnahmen gelten: - ausreichende Schmerztherapie

                                         - tägliche Wundspülungen / Wundduschen, ggf. Sitzbäder

                                         - anfänglich Salbenvorlagen mit Jodzusatz, später Hämorrhoidalsalben,

                                                da die Jodvorlage zu lokaler Reizung führen kann

                                         - Stuhlregulation mit Klistieren oder speziellen Zäpfchen, ballastoffreiche Kost

                                         - ausreichende Flüssikeitszufuhr

 

 

 

 

 

Operationen an der Vorhaut

 

 

 

 

Übernimmt die Krankenkasse eine Entfernung oder Kürzung der Vorhaut ?

Die Entscheidung, ob die Krankenkasse die OP zahlt, ist in der Regel eine Einzelfallentscheidung.

Bei Vorliegen einer medizinischen Indikation (Probleme beim Wasserlassen, Entzündungen usw.) kann die Kasse die Eingriffskosten übernehmen. Besteht ein Beschneidungswunsch aus hygienischen oder religiösen Gründen seitens des Patienten, so muss dieser den Eingriff selber bezahlen.

 

 

 

 

Manuelle Medizin / Chirotherapie / Chiropraktik

 

 

 

 

Schmerzt eine chiropraktische Behandlung einer Bewegungseinschränkung / Blockade ?

Die Behandlung, korrekt ausgeführt, schmerzt nicht. Problematisch ist die Tatsache, dass die Patienten in der Regel schmerzgeplagt in die Praxis kommen. Sie können z.Bsp. den Kopf nicht mehr neigen oder drehen, teilweise ist die Muskulatur schmerzhaft verkrampft, um weitere Bewegungen zu vermeiden.

Diese Situation muss korrekt analysiert werden, um die geeignete Technik anzuwenden, die Schmerzen zu lösen. Manchmal darf man auch erst nach einigen Tagen der Vorbehandlung (Schmerzmittel, Ruhigstellung, Kühlung, Physiotherapie der Muskulatur) chiropraktisch tätig werden, um schonend und schmerzarm vorgehen zu können.

 

 

 

Muss immer ein "Knacken" bei einer chiropraktischen Manipulation auftreten?

Nein. Eine erfolgreiche Behandlung wird nicht durch ein "Knackgeräusch" bestätigt, kann es aber.

Ursache des Geräusches ist noch nicht abschliessend geklärt, man geht von einem kurzzeitigen Auseinanderweichen der Gelenkflächen im Millimeterbereich aus, was eine Art Vakuumphänomen entsprecht. Sicher ist das wohl noch nicht, es gibt aber schonen Untersuchungen in einer MRT Röhre. Patienten haben hier ihre Fingergelenke "knacken" lassen mit sichtbarem Vakuumphänomen durch kurzzeitige Trennung der Gelenkflächen.

 

 

 

Darf nur ein Arzt chirotherapeutisch "einränken"?

Manipulieren, also "einrenken" darf nur eine Arzt oder Heilpraktiker mit chirotherapeutischer Ausbildung. Physiotherapeuten dürfen es, trotz manualmedizinischer Ausbildung, nicht.

 

 



 



 



 

 

Weitere Informationen sind in Arbeit.